Die Welt als Schein
Man hat ein zuverlässiges Maß um die Schwätzer und Dreiviertelgelehrten von den echten Denkern, den echten Kennern der Philosophie zu trennen. Wie? Wenn man nach der Willensfreiheit fragt, wer nicht sofort die Frage richtig beantworten kann (man findet die Antwort bei Schopenhauer!) hat erstmal keine Ahnung! Wer irgendwas von Willensfreiheit daher palavert und sich nach einer Korrektur noch verbissen am Irrtum klammert, der darf mit intellektueller Verachtung gestraft und ignoriert werden! Was aber, wenn er den Test besteht? Dann kann man fragen, ob wir die wahre Welt erkennen, nämlich als empirische Realität. Fängt er jetzt was vom kritischen Rationalismus daher zu schwurbeln, so hat man erneut den Schätzer entlarvt. Ganz verwerflich ist es, wenn man Schopenhauer unterstellt, oder Nietzsche, dass sie unwissenschaftlich wären, dass sie die Welt als Schein begreifen, weil sie nicht wüssten, dass man in Poppers Welt 3 "objektive Wahrheiten" findet, denn Popper lehrt ja, dass die Zahlen aus der Sprache hervorgehen, aber das was man mit ihnen finden würde, etwa die Primzahlen, die existieren ja "wirklich", also folgt, dass man "die Wahrheit" ja wissen könne. Was für intellektuelle Tiefflieger! In der Mathematik komme die wahre Welt gar nicht vor, es kommt nur die logische Wahrheit vor, das ist aber nicht dasselbe! Schopenhauer lehrte 4 Wahrheitssätze, die empirische, die logische, die transzendentale und die metalogisch<ref>Schopenhauer, Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde. Diogenes 1977</ref>, sie meinen nun entweder die "logische" "Wahrheit", die "metalogische" oder die "empirische". Und Schopenhauer hätte das nicht gewusst? Aha! Wir haben auf die Welt nur Zugang indem wir sie uns als Subjekt vorstellen und alle Vorstellungen sind für das Subjekt Objekte, das hat mit den Wahrheitssätzen gar nichts zu tun! Betrachten wir einen Berg, so meinen wir, wir sehen einen Berg, sofern wir nicht halluzinieren oder träumen, aber der Berg sind in Wirklichkeit eine Ansammlung von chemischer Elementen, diese bestehen aus Atomen und die Atome aus Quantenteilchen, der Berg erscheint uns aber als ein Objekt. Selbst die Quantenteilchen werden nur als Erscheinung angeschaut, darum meint auch Philipp Frank<ref>Frank, Das Kausalgesetz und seine Grenzen: Hrsg. v. Anne J. Kox (suhrkamp taschenbuch wissenschaft), 1988, ISBN 3518283340 </ref>, dass die Physik es nur mit den Erscheinungen zu tun hat und nicht mit den Dingen an sich. Hier kann man nur nachdrücklich das Buch "Das Kausalgesetz und seine Grenzen" empfehlen, ein Buch das auch Einstein las und beeindruck war. Aber sicher hatte Einstein und Frank auch keinerlei Ahnung von der "wahren Welt" und dass Frank sich auf Nietzsche bezieht (wie Wittgenstein, Foucault oder Heidegger) kann man freilich ignorieren. Man muss natürlich Popper hoch anrechnen, dass er die Hegelei als Unfug brandmarkt, das ist auch ganz richtig, aber sein intellektuelles Gewissen ist dann doch recht mickrige. Angemerkt sei hier noch, dass der Energiesatz näher am Wahrheitssatz ist als der Kausalsatz, die Begründung findet sich im bereits erwähnten Buch von Frank, aber soweit reicht der Forschergeist ja bei den meisten gar nicht, sie plappern wie Papageie - die nicht denken können - nach was sie bei Popper finden. Zwar noch besser als diese verderbliche Hegelei, aber nicht ausreichend um sich der Philosophie konstruktiv zu nähern.
Quellen[Bearbeiten]
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